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  • Babe & Erlo
  • Wir wollen einmal um die Welt fliegen und wenn ihr wollt, könnt ihr gerne mitkommen :-).
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15. Januar 2013 2 15 /01 /Januar /2013 11:38

Es kommt immer anders als man denkt und in Australien sowie so! Wir sind damals von den Blaubeeren aufgebrochen um Kirschen zu pflücken. Wir hatten sooo viel Gutes über Cherry Picking gehören... angeblich soll es der beste Job in Down Under sein. Da dachten wir nix wie los und selbst ausprobieren...


Unsere Glückssträhne in Sachen Jobsuche hielt auch weiterhin an und so hatten wir innerhalb weniger Tage den nächsten Job an Land gezogen. Alle Pflücker trafen sich früh um 5:30 Uhr auf der Kirschfarm in der Nähe von Cargo (zwischen Young und Orange). Man das war vielleicht eine Umstellung so früh wieder aus dem Bett zukrabbeln. Wir waren ja ziemlich verwöhnt von den Blaubeeren, da ging es erst um 7 Uhr aus den Federn. Etwas müde, aber mit vollem Elan machten wir uns ans Kirschenpflücken. Bezahlt wird pro Kiste (8 kg). Das heißt wieder je schneller man ist, um so mehr Geld gibt es am Ende. Wir waren an unserem ersten Tag auch recht erfolgreich und haben gleich die geübten Pflücker in Sachen Schnelligkeit geschlagen. Wir sind ja immerhin mit 2 Monaten Blaubeerpflücken erfahrene Picker . Nur leider hingen an den Bäumen generell nicht sehr viele Kirschen. Die Bäume haben nämlich während ihre Blütezeit Frost bekommen und  damit war an fast allen frühen Sorten nicht viel zu holen. An unserem 2. Arbeitstag haben wir während des Pflückens schon Alternativen besprochen, was wir machen können, damit das Ganze kein Reinfall wird, d.h. anderen Job, andere Region oder einfach abwarten bis die besseren Sorten kommen. Aber das ist schon ne komische Sache mit dem Schicksal. Gegen Mittag ist plötzlich Andrew aufgetaucht und hat nach einem Pärchen Auschau gehalten, welches seine eigene Farm und sein Haushalt auf Vordermann bringt. Unsere Supervisor haben aus irgendwelchen Gründen UNS dafür vorgeschlagen. Und bei der Aussicht auf einen festen Stundenlohn und entspannter Farmarbeit haben wir nicht lange gefackelt und haben zugesagt. Am Nachmittag haben wir uns dann seine Farm angeguckt und erfahren was überhaupt alles zu tun ist. Und es war ausreichend Arbeit für die nächsten Wochen da!!! Wohnen konnten wir direkt auf der Farm und wir hatten unser eigenes Bad mit Dusche und Badewanne (absoluter Luxus, wenn man öffentliche Toiletten oder Gemeinschafsbäder gewöhnt ist). Start war Montag, das bescherte und noch 2 freie Tage (war Freitag) bevor wir uns für die nächsten Wochen versklavten. Wir wollten nämlich drucharbeiten!!! Ohne freien Tag in der Woche und so viel wie nur möglich an Stunden, damit unser Konto explodiert . So kam es dann auch .

 

Die Arbeit war abwechslungreich und mal mehr und mal weniger anstregend. Wir haben Kirschbäume gedüngt, Gras gemäht, Shed ausgekehrt, Gärtner gespielt, Haus geputzt, Wäsche gewaschen und gebügelt. Ca. 2 1/2 Wochen später war die Farm nicht wieder zu erkennen und so gut wie alle Arbeiten waren erledigt. Da Andrew nicht mehr richtig wusste, was er mit uns anfangen sollte, hatte er uns auf seiner eigenen Farm zum Kirschenpflücken geschickt. Das war für uns auch ok. So konnten wir von früh um 6 bis Mittag Kirschen pflücken und danach Gärtner oder Hausmädchen spielen. Unser erster Kirschpflücktag war wieder einmal ganz erfolgreich und so haben wir beide gleich die 100 $ Grenze geknackt! Mit etwas Übung sollte da also gut was drin sein. Aber wieder einmal sollte es anders kommen.

 

Anna, unsere Contactorin, meinte, dass sie jemanden sucht um die Kirschboxen aus den Reihen zu tragen und dass sie da an uns gedacht hätte... So kam es dann auch, allerdings sollte Cindy keine Kisten schleppen (ist halt keine Frauenarbeit), sondern die Qualität der Boxen checken. An unserem ersten Tag als Supervisor (Aufpasser) sollte, dann noch was lustiges passieren. Wir haben uns früh alle vorm Shed getroffen und Marcus unserem Overall-Supervisor erstmal Hallo gesagt. Daraufhin haben wir auch die andern Supervisor kennengelernt, lustigerweise alles Deutsche! Als es dann los ging, hat Marcus plötzlich gesagt: "Cindy und Fred werden mit den neuen Pflückern runter zum Feld gehen und eine Einführung machen, also alle Cindy und Fred hinterher!" Ähhh, was??? Wir sind seit 10 Minuten Supervisor und sollen gleich 40 Leuten ne Einführung geben. Ok!! Zwar etwas iritiert aber voll konzentriert, hat Friedrich erklärt wie die allgemeinen Regeln sind und Cindy hat dann gezeigt, wie man Kirschen pflückt. Und so verging Tag ein Tag aus. Cindy war in Sachen Kirschqualität unterwegs und hat aufgepasst das die Pflücker keinen Quatsch machen oder gefährlich Leiterarobatik versuchen und Friedrich hat sich vom Lugboy (Kistenschlepper) zum Treechecker (Baumkontrollierer) gemausert. Da wir nach und nach immer mehr Pflücker bekamen und wir dann eine Crew von bis zu 110 Pflückern hatten, mussten wir dringend etwas an dem System ändern, wie bisher gepflückt wurde. Denn bis dahin sollte jeder Pflücker den Treechecker rufen, damit er kontrolliern kann ob der Baum komplett abgepflückt wurde und dann muss er dem Pflücker einen neuem Baum zuweisen. Allerdings kann das ganz schön kompliziert werden bei 100 Pflückern und 3 Treecheckern!!! Also neues System, genannt Friedrich`s-German-Efficency. Nun sollte jeder Pflücker eine Reihe mit 6 Bäumen bekommen. Das verschafft dem Treechecker etwas Zeit und die Pflücker müssen nicht mehr ständig durch die Gegend schreien und umherlaufen, um einen neuen Baum zu bekommen. Damit haben wir es geschafft die Produktivität der Picker um ca. 1/4 zu erhöhen! Da über Weihnachten Marcus, der Overall-Supervisor, freigenommen hat, konnte Friedrich seine Vertretung übernehmen und hat dann den ganzen Laden geschmissen. Das hat ihm sichtlich Freude gemacht .


Unser Weihnachtsfest haben wir auch auf der Farm verbracht, aber mit richtig leckeren Essen. Am 24.12. gab es traditionsgemäß Fisch, Würstchen und Kartoffelsalat. Allerdings haben die Australier keine Ahnung wie man Würstchen macht! Und am 25.12. gab es Ente mit Rotkohl und Kartoffeln. Zum Glück gibt es Aldi, so hatten wir sogar Stollen, Lebkuchen und Spekulatius . Aber trotz aller Bemühungen vermisst man einfach sein Zuhause und seine Familie an Weihnachten!


Leider ging die ganze Kirschgeschichte nicht ganz ohne Schwierigkeiten aus. Aus irgendeinem Grund hat der Contactor es versäumt seine Pflücker und Supervisor zu bezahlen. So kam es dann, dass manche 2-4 Wochen auf ihr Geld gewartet haben. Ein absolutes No-Go, denn als Backpacker ist man auf das Geld angewiesen, sonst ist ziemlich schnell Ebbe in der Kasse. Deswegen gab es am 29.12. einen großen Pickerstreik auf der Farm. Alle Pflücker haben von jetzt auf gleich nicht mehr gearbeitet und wollten ihr Geld haben oder zumindestens irgendeine Lösung für den ganzen Schlamassel. Da auch unsere Bezahlung seit 2 Wochen hinterher war, haben wir uns den Pickern angeschlossen und auch nicht mehr gearbeitet. Der Contractor hat nur kurz sein Gesicht gezeigt und ist dann ganz schnell verschwunden. Der Farmer, also Andrew, hat dann krampfhaft versucht die Pflücker noch zum Arbeiten zu bringen, hat dabei aber nicht unbedingt die beste Methode gewählt. Denn er hatte nur seine Kirschen im Kopf und war weniger an dem Schicksal der Pflücker interessiert. So kam es dann, dass dies unser letzter Arbeitstag wurde. Wir sind dann mit den Pflückern vom Hof geflogen und sind dann auf dem Showground (Dorffestplatz) umgezogen, wo die meisten der Pflücker gecampt haben. Das war alles ein ganz schönes Schlamassel, da keiner wusste was nun los ist und ob man sein Geld irgendwann bekommt. Die nächsten Tage verbrachten wir alle gemeinsam mit Kopfzerbrechen, bis wir beschlossen hatten nach vorn zu sehen und einen schönen Silvesterabend in Sydney zu verbringen. Zum Abschied hatten wir noch ein schönes Lagerfeuer. Am 31. sind wir dann mit Freunden nach Sydney gefahren, um das sagenumworbende Feuerwerk zu sehen. Und die Reise hat sich wirklich gelohnt. Wir hatten super Sicht auf die Harbour Bridge und das Feuerwerk war einfach klasse!


Nach Silverster hieß es für uns Abschied nehmen und auf nach Tasmanien. Nun war endlich die Zeit des langersehnten Urlaubs gekommen. 6 Monate in Freiheit ohne Arbeiten nur Reisen!!!

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Kommentare

C
<br /> Hellö aus dem tollen Hamburg,<br /> <br /> <br /> schön das ihr immer noch so fleißig schreibt^^<br /> <br /> <br /> schön das es euch so gut geht..... bekommt ihr eigentlich viel von der Hitzewelle mit oder gehts?<br /> <br /> <br /> Uns geht es soweit auch janz jut die kleine wächst das is echt unglaublich^^<br /> <br /> <br /> wenn de willst kann ich dir mal ein paar Fotos schicken brauche aber nochmal deine e-mail adresse^^<br />
Antworten
C
<br /> <br /> Hey Christian,<br /> <br /> <br /> schön von dir zu hören. Ich will unbedingt Bilder haben von euer kleinen -> cindy.belitz@gmail.com Her damit :-).<br /> <br /> <br /> Schön dass es euch gut geht. Wie läuft denn die Arbeit und das hamburger Stadtleben?<br /> <br /> <br /> Morgen geht es ab nach Neuseeland. Sind schon ganz aufgeregt. Wird bestimmt der Hammer.<br /> <br /> <br /> Liebe Grüße<br /> <br /> <br /> <br />