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  • Wir wollen einmal um die Welt fliegen und wenn ihr wollt, könnt ihr gerne mitkommen :-).
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30. Januar 2013 3 30 /01 /Januar /2013 08:26

Nach der zehnstündigen Fährfahrt sind wir pünktlich in Devenport im Norden Tasmaniens wieder an Land gegangen. Die Reise war an sich ziemlich ruhig, aber leider hatten wir unseren Proviant nicht ausreichend kalkuliert und die Restaurants und Bars hatten nach der Hälfte der Fahrt nichts mehr zu verkaufen. Naja, Wasser gab es ja kostenfrei zum satt trinken…  Todeshungrig sind wir sofort vor Ort in den Supermarkt gestürmt und haben unsere Lebensmittelbestände wieder aufgefüllt. Wir hatten wirklich keinen Krümel mehr, weil man kein Gemüse oder Obst nach Tasmanien einführen darf. 

Unsere Reiseroute sollte uns im Uhrzeigersinn einmal um die Insel führen. Also frisch ans Werk und ab Richtung Mole Creek Karst National Park. Dort gibt es eine Honigfarm und wir haben uns durch ca. 20 verschiedene Sorten Honig probiert. Nachdem Cindy Friedrich von den Infotafeln über Bienen und das Imkern loseisen konnte, ging es weiter um eine Tropfsteinhöhle mit Glühwürmchenschwarm zu erforschen. Übernachtet haben wir in der Nähe einer der unzähligen Staudämme mit denen die Tasmanier ihren Strom produzieren. Am nächsten Tag haben wir versucht die Wanderwege am Beginn des berühmten mehrtägigen Wanderweges „Overland Track“ anzugehen. Wir sind, aber wieder abgehauen, weil es angefangen hatte zu regnen. Also mussten wir das Wandern auf Später verschieben.

Nächstes Ziel war Launceston, die zweitgrößte Stadt in Tasmanien, und das angeschlossene Tamar Valley. Die Stadt ist sehr schön gelegen am Zusammenfluss zweier Flüsse inkl. einer Schlucht. Entlang dieser kann man wandern und hat einen guten Blick über die Stadt. Am anderen Ende des Weges gab es einen kostenfreien Swimmingpool mit toller grüner Picknickwiese. In Launceston wird auch eines der beiden bekannteren Tassiebieren gebraut. Lecker! In den nächsten Tagen ging es dann weiter Richtung der Nordostspitze, um sich dann nach Süden an der Ostküste durchzuschlagen. Dabei haben wir die Bay of Fire entdeckt und die ist der Hammer: strahlend weiße Strände mit blauem Meer eingerahmt von runden roten Granitsteinen. Leider ist das Wasser hier ganzjährig ohne Schwimmanzug nur für Füße geeignet, also doch nicht ganz das Südseefeeling. Die Wineglass Bay sollte das nächste Highlight werden. Hier fallen Granitberge oder besser riesige Granitbrocken direkt ins Meer ab und bilden schicke Buchten. Warum die Wineglass Bay nun so heißt und so bekannt ist, wissen wir auch nicht, evtl. weil sie so schön gleichmäßig rund ist und durch die Berge geschützt ist. Der Wanderweg war jedenfalls ganz anständig, weil man erstmal zwischen zwei Bergen entlangläuft und dabei ordentlich Stufen zu bewältigen hat.

Weiter ging es dann auf die Tasmanische Halbinsel zum Tourihöhepunkt der Port Arthur Gefangenstation. Hier wird versucht darzustellen, wie das Leben der Menschen während der Besiedlung sich so abgespielt hat. Die vielen Ruinen und erhaltenen Gebäude haben wir mit einem Audioguide durchstöbert und uns ca. zwei Jahrhunderte zurückversetzt. Das Leben der Gefangenen war sehr unterschiedlich, je nachdem, ob der Gefangene ein dringend benötigtes Handwerk beherrschte oder nicht, hatte er gewisse Privilegien. Auch das Leben des Kommandanten, der Soldaten und anderen Nichtgefangenen war nicht das reinste Zuckerschlecken in so einem isolierten Außenposten der Zivilisation.

Ganz in der Nähe dort hatten die Buschfeuer dieses Jahr besonders gewütet. Streckenweise sind wir durch eine total schwarze und verbrannte Landschaft gefahren. Interessant war, dass die meisten Bäume pechschwarze Stämme hatten, aber die Kronen unversehrt blieben. Es scheint also, dass die Natur sich daran angepasst hat. Einige wenige abgebrannte Häuser haben wir auch gesehen. Bei denen stand entweder nur noch der gemauerte Kamin und der Rest war verbrannt oder die Wellbleche des Daches lagen auf dem Grundstück verteilt. Viel öfter haben wir unversehrte Häuser gesehen in völlig abgebrannter Umgebung und es sah so aus, als wenn das Feuer kurz vorher gestoppt wurde. Interessant war auch, dass die Leute sich direkt wieder dem Aufbau gewidmet haben und beispielsweise die zerstörten Strommasten oder Straßenschilder ersetzten. Scheinbar haben die Australier Übung mit solchen Situationen.

Hobart ist die Hauptstadt Tasmaniens und hatte zu unserem Erstaunen überhaupt nichts zu bieten. Kaum historische Architektur, nennenswerte Museen oder tolle Parks. Also weiter im Text Richtung Süden. Nach einem kurzen Abstecher im netten Strandort Kingston haben wir mal wieder die Fähre bestiegen und sind nach Bruny Island gefahren. Dort war das Beste das Ankommen und anschließende Füttern der Jungen einer Zwergpinguinkolonie aus unmittelbarer Nähe zu erleben. Dazu haben wir uns kurz vor Sonnenuntergang und mit roter Folie getunten Taschenlampen auf die Lauer gelegt. Nach einer ganzen Weile sind ca. 80 Pinguine über den Strand in Richtung der Dünen gewatschelt. Da sind auch die Babys in den Bauen aktiv geworden, haben den Kopf aus der Höhle gesteckt und sich bemerkbar gemacht. Dieses Naturschauspiel miterleben zu können war wirklich toll.

Zurück mit der Fähre sind wir durch das Obstanbaugebiet des Huonvalley gefahren und waren erstaunt wie viele kleine Farmen es hier gab. Ziel war aber der Hartz Mountain National Park. Hier haben wir wieder die Wanderschuhe geschnürt und die Hochlandvegetation bestaunt. Ab jetzt sollte es Richtung Nordwesten durch das Inland bis an die stürmische Westküste gehen. Vorher haben wir noch einen Stopp auf Hobart’s Mount Wellington gemacht und tolle Bilder geknipst. Zur Belustigung der Touris steht ein Schild bei der Aussichtsplattform (ja das kann man erst sehen, wenn man ausgestiegen ist), dass aufgrund der Radiostation auf dem Berg u.a. die Funkfernbedienungen der Autos nicht funktionieren. Wir hatten uns schon gewundert warum beim Aussteigen die Zentralverriegelung nicht reagierte. Friedrich hatte schon fast ein Anfall bekommen, weil er dachte die Batterie sei leer. Naja, erstmal schicke Bilder machen und dann…  Da unser Auto mit einer Wegfahrsperre gesichert ist, die nur mit der Fernbedienung ausgeschaltet werden kann, ging nix mehr. Erst nach gründlichem Nachdenken und unter Einsatz des Sonnenreflektionsdenkendings, um die Strahlung der Radiostation abzulenken ist unsere Moo wieder angesprungen und wir sind entkommen.

Hinter Hobart liegt der Mount Field National Park. Dort waren wir wieder wandern und haben diverse Tiere, Wasserfälle, Farne und riesige alte Bäume gesehen. In großen Etappen ging es dann weiter an die Westküste. Diese ist viel rauer und stürmischer als der Rest und bis auf Wildnis weit und breit (die echt schön ist) gab es nicht viel zu sehen. Beim zweiten Versuch die Wanderwege des Mount Cradle zu meistern hatten wir wieder Nieselregen und tief hängende Wolken. Das sollte uns diesmal nicht stoppen und so ging es mit wetterfesten Klamotten los. Der Wombat mitten auf dem Wanderweg, der mal nach dem Rechten geschaut hat, sollte Cindys neues Lieblingstier werden. Ganz nebenbei sind ihre meistgefürchteten Tiere jetzt nicht mehr Spinnen, sondern Schlangen. Wir haben doch hier nur vier gesehen in drei Wochen Tassie. Gut, dass es in Neuseeland genau null von diesen netten Reptilien gibt.

Die letzten Tage bevor es wieder zurück ging haben wir an der Nordküste verbracht. Toll war auch zu sehen wie die Aussies ihren Nationalfeiertag den Australia Day verbringen. Im Großen und Ganzen war dies eine Strandparty für Kinder/Familien mit jeder Menge tollen Sachen und alle hatten entweder Australia Sachen an oder sich die Flagge ins Gesicht gemalt. So gab es u.a. Zorbing, bei dem die Kids in einer großen Kugel sitzen, die dann rumgerollt wird. Wir haben lecker Eis gegessen, die Leute beobachtet und die Sonne genossen. Auf der Rückfahrt nach Melbourne haben wir uns auf der Fähre dann gleich eine Sitzecke mit Steckdose gesichert und aus Erfahrung der Hinfahrt ohne Ende Essen mitgenommen. Ganz entspannt mit vollem Bauch und Akku schreibe ich gerade diesen Text.  Da war unsere Reise nach Tasmanien schon wieder vorbei. Am Besten hat uns wirklich, auch wenn wir es schon hundert Mal geschrieben haben, die Natur gefallen. Im Vergleich mit Festlandaustralien gibt es hier soviel häufiger die verschiedensten Tiere zu sehen und die National Parks sind echt klasse. Das Wetter hat bis auf ein paar Tage Regen am Ende auch immer gut mitgespielt. Dank unserer neuen Kamera, die wir uns vorher noch in Melbourne organisiert haben, gibt es auch jede Menge Bilder zu bestaunen! Schaut euch die Panoramabilder an! Die letzten Tage bevor es nach Neuseeland geht sind wir noch mit Vorbereitungen beschäftigt, aber dann wird wieder kräftig weitergereist.

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Kommentare

R
<br /> Hallo Weltenbummler,<br /> <br /> <br /> vielen Dank für die schöne Postkarte aus Tasmanien, ich glaube diese Karte in meiner Sammlung hat die weiteste Reise zu mir gemacht.<br /> <br /> <br /> Wir verfolgen eure Webseite mit großen Intresse.<br /> <br /> <br /> Passt gut auf euch auf und bleibt gesund.<br /> <br /> <br /> Viele Grüße aus der Heimat von Roland und Familie. <br />
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