Der letzte Reisebericht ist nun schon ein paar Tage her. Wir haben in der Zeit eine Reihe neuer Dinge erlebt. Soviel, dass wir am Abend einfach müde ins Bett gefallen sind und wir keine Kraft mehr hatten einen Blog zu schreiben. Aber nun liegen wir gerade an einem paradiesischen Strand und können die vergangenen Tage Revue passieren lassen.

In Sukhothai waren wir 4 Tage und haben am Tag nicht viel gemacht außer am Pool zu liegen. Es war viel zu heiß, um sich auch nur einen Meter zu bewegen, aber mit einer regelmäßigen Poolplanscherei haben wir dem heißen Klima getrotzt. Am Abend sind wir mit den geliehenen Fahrrädern in den Historical Park gefahren und haben uns die alten Tempelruinen angeschaut. Sukhothai war vor Bangkok und Ayutthaya die Hauptstadt von Thailand bzw. von Siam (so hieß Thailand früher). Es ist faszinierend zwischen den alten Tempeln herumzulaufen und sich vorzustellen wie es früher mal ausgesehen haben könnte. Am dritten Tag sind wir ganz früh aufgestanden (05:30), um zu einem Tempel auf einem kleinen Berg zu fahren und von dort den Sonnenaufgang zu beobachten. Wir waren spät dran (klassischer Fall von Langschläfer) und mussten um unser Leben radeln, denn es wäre echt doof gewesen so früh aufgestanden zu sein und dann doch den Sonnenaufgang zu verpassen! Aber alles gut gegangen. Ansonsten ist in Sukhothai nichts Aufregendes passiert.

Unser Abreisetag fiel auf Friedrichs Geburtstag (01.04.). Eigentlich hatte ich mit den Leuten vom Hotel verabredet, dass Friedrich zum Frühstück einen kleinen Geburtstagskuchen bekommt, dass haben die Nasen aber nicht auf die Reihe bekommen. Da ich aber für jeden Notfall gewappnet bin, hatte ich schon Happy Birthday Kerzen und einen kleinen Bananenkuchen gekauft. Denn ohne Kuchen, kein Geburtstag! Auf jeden Fall wollten wir dann auschecken und noch bis Nachmittag am Pool abschimmeln, da wir erst um 22 Uhr mit dem Nachtzug wieder nach Bangkok fahren wollten. Leider machte uns aber das Hotel einen Strich durch die Rechnung, denn wir wurden sozusagen rausgeschmissen und durften nicht länger dortbleiben. Ziemlich doof! Somit blieb uns nichts anderes übrig als ein Tuk Tuk zum Busbahnhof zu nehmen, um mit dem nächsten Bus nach Phitsanulok zu fahren (von hier fuhr unser Zug). Da es erst 13 Uhr war und wie gesagt unser Zug erst 22 Uhr ging, hatten wir noch etwas Zeit . Also haben wir uns in Phitsanulok ein Tuk Tuk genommen und gefragt, ob die Fahrerin mit uns eine Citytour macht. Kein Problem! So hatten wir für 2 Stunden eine Beschäftigung und wir mussten unsere Rucksäcke nicht tragen. Hier war das Spannendste eigentlich eine kleine Fabrik in der Buddhastatuen hergestellt werden. Für Friedrich war das natürlich ein Highlight und so setzte er seine Forscherbrille auf und nahm die Fabrik unter die Lupe, um mir hinterher alles ganz stolz zu erklären – nur für den Fall dass ich nicht alles mitbekommen habe . Der letzte Halt der Tour war ein nettes Restaurant mit einer exzellenten Kuchentheke. Hier haben wir erstmal einen richtigen Geburtstagskaffee eingelegt und uns ein Stück Torte geleistet. Das Cafe war super chic eingerichtet, es gab eine Klimaanlage und Internet. Was will man mehr?! Genau nix. Daher verbrachten wir den restlichen Tag im Cafe/Restaurant und haben fleißig gelesen, Fotos sortiert, gesurft und mit der heimatlichen Geburtstagsrunde geskypt. Gegen 21 Uhr haben wir uns dann zum Bahnhof aufgemacht, denn unser Zug ging ja um 22 Uhr. Am Bahnhof angekommen, haben wir gleich einen Schaffner gefragt, ob unser Nachzug pünktlich ist. Wir hatten schon damit gerechnet, dass der Zug vielleicht eine Stunde Verspätung hat (hatten ja schon Erfahrungen bei der letzten Zugfahrt), aber die Antwort des Schaffners hat uns echt umgehauen „2 - 3 Std. Verspätung“. Ich dachte, ich höre nicht richtig, aber gut was will man machen. Also haben wir unseren Laptop herausgeholt, um uns die 3 Std. mit einem Film zu vertreiben. Blöderweise haben wir unsere Akkus bereits im Cafe leergesurft… Also machte ich mich auf und suchte den ganzen Bahnhof nach einer Steckdose ab. Die einzige mögliche Stromquelle schien gerade ein Mönch zu benutzen. Der hatte nämlich bei einem kleinen Stand eines Schaffners einen Ventilator entdeckt und lies sich die warme Luft ins Gesicht blasen. Da das unsere einzige Chance war an Strom zu kommen, bin ich hin und hab gefragt, ob dort auch eine Steckdose ist, mit der wir unsere Notebooks laden können. Nach ein paar Verständigungsschwierigkeiten hatten der Mönch und der Schaffner verstanden was ich wollte. Sie nickten mir eifrig zu und überließen uns ihr Ständchen. Super Sache!! Ca. eine halbe Std. nachdem wir es uns gemütlich gemacht hatten, kam ein anderer Sheriff und fragte mit welchem Zug wir fahren. Wir zeigten ihm unsere Fahrkarten. Seine Reaktion war ein verkniffenes Gesicht und ein mitleidiges Ohh… Ja, wir wissen ja… 3 Stunden zu spät! Kurz darauf kam der Schaffner wieder und sagte, wir können auch in den VIP-Raum gehen. Das hörte sich doch nicht schlecht an! Und so sind wir ganz schnell von unserem Schaffnerhäuschen in den VIP-Raum gewechselt. Dort hatten wir ein Sofa und konnten den Film gut klimatisiert genießen. Ca. 3 Stunden zu spät, also gegen 01:00 Uhr rollerte unser Zug dann ein – ENDLICH. Im Zug haben wir uns dann gleich in unsere Kabinen geschmissen und haben versucht zu schlafen. Bei einem Versuch ist es auch geblieben! Ich habe unten, direkt neben einem offenen Fenster geschlafen (Konnte man nicht schließen. Es war aber ein Gitter davor, so dass ich nicht rausfalle ). Nach dieser Zugfahrt hatten wir echt die Schnauze voll. Wir sind 4 Stunden zu spät und völlig übermüdet in Bangkok angekommen. Gott sei Dank hatten wir uns 2 Tage vorher über Internet ein Mietauto reserviert, was jetzt am Flughafen in Bangkok für uns bereit stand. Normalerweise hätten wir jetzt nämlich gleich den nächsten Zug nach Hua Hin nehmen müssen. Ich glaube, dann hätte ich geheuelt! Aber mit der Aussicht bald ein klimatisiertes Auto zu haben, mit dem man selbst entscheiden kann, wie viel Verspätung man hat, schöpften wir neue Kräfte und schnallten uns unsere Rucksäge auf und marschierten zur Metro. Wir mussten einmal quer durch Bangkok. Metro fahren ist im Übrigen voll cool (sauber und klimatisiert)! Als kleines Highlight sind wir dann mit dem Skytrain von der Metrostation zum Airport gefahren. Am Airport war es dann fast ein Kinderspiel den Sixtschalter zu finden *Ironie* . Da stand dann unser kleiner Flitzer für die nächsten 17 Tage – ein kleiner weißer Honda Jazz mit ringsum getönten Scheiben und allen möglichen technischen Schnick Schnack. Die Rollen bei uns beiden sind klar verteilt . Friedrich weist den Weg und ich drück auf`s Gas. Nächster Stopp Petchaburi! Aber dazu mussten wir erstmal aus Bangkok raus und den richtigen Highway erwischen. Ich dachte mir, kann ja nicht viel anders sein als in Berlin – außer halt auf der falschen Seite fahren, sich mit noch mehr Autos herumschlagen, Überholen von allen Seiten ist ok und Fahren bei rot sowie so! Ok, die Spielregeln waren klar und so düsten wir los. Wir können mit Stolz berichten: Wir sind ohne uns zu verfahren und ohne Sach- oder Personenschaden anzurichten heil aus Bangkok rausgekommen und haben den Weg nach Petchaburi gefunden. Dort gibt es auf einem Berg, einen wunderschönen Sommerpalast und einen Tempel. Nach einem wirklich harten Bergaufstieg (kein Scherz, dass war nicht schön) wurden wir mit einer super tollen Aussicht über die Stadt belohnt. Mittlerweile war es 18 Uhr und wir mussten weiter zu unserem eigentlichen Zielort, nach Hua Hin. Bis dort hin trennten uns noch 100 km Thai-Highway . In Hua Hin suchten wir ziemlich planlos unser Hotel und ohne die freundliche Hilfe von 2 Touristen, die uns in das thailändische Adresssystem einführten, hätten wir es auch nie gefunden. In unserem Hotel angekommen, sind wir einfach nur k.o. ins Bett gefallen.

Wahnsinn war das ein langer Ritt um nach Hua Hin zu kommen. Denn man muss sich vorstellen, wir sind gegen Mittag am 01.04. in Sukhothai aus dem Hotel geworfen worden :-), haben uns 2 Stunden Phitsanulok per Tuk Tuk angeguckt, dann 6 Stunden in nem Restaurant abgehangen, 4 Stunden am Bahnhof auf nen Zug gewartet, dabei einen Mönch vertrieben (um eine Steckdose zu ergattern, um letztendlich mit dem VIP-Raum belohnt zu werden), dann sind wir 9 Stunden mit dem Scheiß-Nachtzug gefahren, haben uns dann durch ganz Bangkok mit der Metro zum Flughafen gekämpft, sind dann ohne uns zu verfahren aus Bangkok rausgekommen, sind son blöden Berg in Petchaburi hochgeklettert und noch nebenbei ca. 250 km Auto gefahren. Ich denke, wir hatten uns etwas Nachtruhe verdient.

Natürlich haben wir prompt am nächsten Morgen das Frühstück verschlafen, aber halb so wild, dafür waren wir wenigstens ausgeschlafen! Den Tag verbrachten wir dann auch ganz relaxt am Strand und am Abend bummelten wir über einen Nachtmarkt.

Am nächsten Tag fuhren wir weiter zu unserer nächsten Station, nach Chumphon (ca. 200 km südlich von Hua Hin). Auf dem Weg dahin machten wir Halt in dem Khao Sam Roi Yot National Park. Dort gibt es eine Höhle auf einem Berg mit einem niedlichen Pavillon drin. Nach unserem Reiseführer zu urteilen, muss es dort wirklich toll sein. Also Turnschuhe an und auf geht’s. Zuerst mussten wir um den Berg herumlaufen um überhaupt zur richtigen Bucht zu gelangen. Allein dieser Weg war schon Schweißtreibend. Danach ging es noch mal ca. 500 Meter bergauf. Der Weg war wirklich halsbrecherisch, aber immerhin waren wir mit unseren Turnschuhen schon top ausgestattet im Vergleich zu den asiatischen Reisegruppen. Die hatten nämlich alle nur Filp Flops oder sogar hochhackige Sandaletten an. Aua, das tat schon beim Zusehen weh! Die Höhle war wirklich toll. Eigentlich ist es gar keine Höhle mehr, denn sie ist irgendwann eingestürzt und seit dem kommt Sonnenlicht herein und ein paar Pflanzen haben sich dort angesiedelt. Ich glaube, hätte uns vorher einer gesagt, was das für eine Tortur wird… hätten wir es trotzdem gemacht . Es lohnt sich nämlich wirklich.

Nach unserem Höhlenforschertrip sind wir weiter nach Chumphon gefahren. Auch hier hatten wir das gleiche Problem wie in Hua Hin. Wo ist unser Hotel??? Hier stießen wir auf einen netten Thai. Da er kein Englisch konnte und eine Wegbeschreibung zu skizzieren auch schwierig war, schwang er sich auf sein Moppet und fuhr mit uns zu unserem Hotel. Wir waren ihm echt dankbar! Gestern Abend waren wir super lecker essen – Thaifondue. Endlich gab es mal wieder richtig Fleisch und nicht nur Nudeln mit Chicken :-). Die einzige Hürde, die wir nehmen mussten, war es herauszufinden, wie wir das Essen auf den Tisch bekommen und wie der generelle Ablauf ist. Nachdem wir wie Autos in der Gegend herumguckten und beobachteten wie die Thais das machten, hat uns ein Restaurantgast mit Handzeichen erklärt wie das mit dem Fondue funktionierte. Wirklich nett die Thais, wenn sie dir gerade nichts verkaufen wollen :-). Unsere nächste Station ist Koh Samui. Mal schauen was uns da erwatet…