Nach einem langen Nachtflug mit Stop in Colombo sind wir gut aber müde in Bangkok angekommen. Nachdem wir uns durch die Wirren des Flughafens gekämpft und das Taxisystem verstanden hatten, machten wir uns auf den Weg zum Hotel. Auf dem Weg dahin konnten wir uns schon einen ersten Eindruck von der Stadt und deren Verkehrsproblematik machen . Autos, Tuk Tuks, Mopeds, Fußgänger und planlose Touris fahren und laufen alle wild durcheinander. Ach so… Linksverkehr ist hier außerdem auch noch, d.h. für uns also, doppelt den Kopf in alle Richtungen drehen, um nicht von einem rasenden Tuk Tuk über den Haufen gefahren zu werden.

Ansonsten lief der erste Tag in Thailand ziemlich entspannt ab. Wir haben nämlich nur den Pool erobert J. Wir fanden, dass wir uns das nach dem anstrengenden Dubaitrip auch redlich verdient hatten. Am Abend haben wir die Straße vor unserem Hotel genauer unter die Lupe genommen. Wir sind hier nämlich mitten im bunten Treiben, überall sind viele kleine Cafés, Restaurants und Bars – absolut genial. Außerdem sind alle wichtigen Sehenswürdigkeiten zu Fuß erreichbar.

Der zweite Tag sollte dann schon spannender für uns werden. Nach einem ausgiebigen Frühstück haben wir uns auf zum Wat Phra Kaew und dem Grand Palace gemacht. Auf dem Weg dahin sind wir vielen netten Thailändern begegnet. Einer war ganz besonders nett, ein Student. Er erzählte uns, dass heut ein ganz besonders guter Tag für uns ist, denn es ist ein buddhistischer Feiertag und an diesem bezuschusst die Regierung alle möglichen touristischen Attraktionen und die Tuk Tuk Fahrer bekommen auch einen Spritzuschuss, damit die Touris kostengünstig durch Bangkok fahren können. Der nette Student hat sich gleich unsere Stadtkarte geschnappt und uns die wichtigsten Attraktionen eingezeichnet. Danach hat er uns noch einen super Tipp gegeben. Die Tuk Tuks mit einem gelben Kennzeichen sind von der Regierung und fahren deswegen für weniger Geld die Touris durch die Gegend. Dann war er auch noch so freundlich und hat uns gleich ein solches Tuk Tuk gezeigt und dem Fahrer auch gleich erzählt wo er am besten mit uns hinfahren soll. Etwas irritiert, sind wir eingestiegen und losgesaust. Der erste Halt führte uns zu einem riesigen Buddha (7-8 m hoch). Das war schon mal gar nicht so schlecht! Dann sind wir erstmal zur Touristeninfo gefahren, damit wir gut über Thailand informiert werden J. Dort angekommen hat Cindy schon ein komisches Gefühl in der Magengrube gehabt. Der nette Herr erzählte uns alles möglich von the goverment and save your money, it’s your day, it’s your time. Auf jeden Fall erzählte er ein Haufen Quatsch, aber keine brauchbaren Touriinformationen. Cindy wurde immer ungeduldiger und wollte da ganz schnell wieder weg. Immerhin ist Zeit kostbar! Friedrich dagegen meinte „Wir können uns doch erstmal alles anhören, vielleicht ist ja was Interessantes dabei.“ -.- Na gut, dann also weiter, das sinnlose Gebrabbel über sich ergehen lassen. Nachdem der nette Herr erkannte, dass er uns nichts verkaufen konnte, da wir ja „dummerweise“ bereits zu Hause alle Hotels gebucht hatten und wir auch schon ganz genau wussten, wo wir hin wollten, saß er ziemlich bedeppert da. Cindy war froh endlich wieder in Freiheit zu sein *haha*. Der nächste Halt des Tuk Tuks führte uns wieder zu einem Tempel. Der hatte aber blöderweise gerade zu. Dort trafen wir auf einen netten älteren Mann, ein Englischlehrer mit drei Kindern. Nachdem wir uns ca. 10 Minuten nett unterhalten hatten, gab er uns einen super Tipp… gleich dahinten ist eine Fashion Factory – super Qualität und super günstig. Der Mann nahm unsere Stadtkarte und zeichnete prompt die Fabrik ein und ging auch sofort zu unserem Tuk Tuk und zeigt dem Fahrer wo er uns hinbringen sollte. Cindy wollte das nicht und wollte dem Fahrer verklickern, dass er die normale Route fahren sollte ohne Fabrik, aber Friedrich meinte „Wir können uns doch mal angucken, wie es gemacht wird.“. Oh man, aber ok, dann auf geht’s! Dort angekommen, standen wir vor einer Schneiderei, in der Anzüge angefertigt und verkauft werden. Cindy protestierte sofort lautstark nachdem Sie mitbekam, dass die Show weiterging, aber Friedrich wollte sich immer noch die „Fabrik“ ansehen und ein paar Infos erhaschen. Er glaubt halt an das Gute im Menschen und wollte immer noch nicht wahr haben, wie das Spielchen hier hieß – Touriverarsche! Erst als der Verkäufer sagte, dass die Fabrik außerhalb von Bangkok steht, ging ihm ein Licht auf … besser spät als nie! Wir also wieder zum Tuk Tuk und fragten unseren Fahrer, ob er uns bitte direkt zum Golden Mount (kleiner Berg mit Tempel drauf mitten in Bangkok – man kann super die Stadt überblicken) fahren könnte. Er sagte, ok, aber vorher noch eine andere Fabrik. Darauf haben wir ihm klar gemacht, dass wir nichts kaufen wollen und auch nichts kaufen werden! Dann erklärte er uns endlich wie das hier funktioniert. Er bekommt einen Voucher, wenn er uns zu dem TIT (Touristeninformation Thailand – die offizielle Touriinfo heißt TAT  ) und zu den Fabriken fährt. Er hat mit uns einen Deal gemacht. Er fährt uns zur Fabrik, wir gehen kurz rein und schauen uns 5 Minuten um und er bekommt seinen Voucher. Danach fährt er uns zum Golden Mount und dann ist die Tour vorbei. Wir waren einverstanden, da er ja mit offenen Karten spielte und wir ja nette deutsche Touris sind . Er hat sein Wort auch gehalten und wir haben unser Ziel erreicht. Dort haben wir dann noch einen sehr entspannten Nachmittag verbracht. Zurück sind wir dann lieber gelaufen, wir hatten erstmal genug von Tuk Tuk fahren. Was lernen wir also aus dieser Geschichte? Achtung vor Thaistudenten, gelben Tuk Tuks und netten alten Englischlehrern!!!  Aber immerhin haben wir jetzt ne Story zum erzählen und Babe hat was fürs Leben gelernt… Touriverarsche gibt es überall, auch sei sie noch so nett .

Bis bald!