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  • Babe & Erlo
  • Wir wollen einmal um die Welt fliegen und wenn ihr wollt, könnt ihr gerne mitkommen :-).
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9. September 2013 1 09 /09 /September /2013 03:50

Nach einem langen Flug von Hong Kong nach Melbourne mit Boxenstopp in Singapur sind wir sicher auf dem australischen Festland gelandet. Wir hatten ein etwas mulmiges Gefühl im Bauch als uns der Pilot in Singapur mitteilte, dass es scheinbar Probleme mit einer Hydraulikpumpe gibt und sich die Ingenieure das erst mal anschauen müssen, bevor wir starten können. So saßen wir fast 2 Stunden im Flugzeug und haben gehofft, dass die Ingenieure ihren Job hier gut machen. Das ist wirklich kein schöner Start für einen 7 Stunden langen Flug, aber naja nun gab es kein Zurück mehr . Ziemlich müde, aber lebendig , sind wir dann in Melbourne angekommen und haben als Erstes unser Heim auf 4-Rädern vom Airportparking abgeholt. Moo hat ihren 2-monatigen Winterschlaf gut überstanden und ist ohne Probleme angesprungen. Tolles Auto! Unser erstes Ziel war der Cherrylake in Altona, einem Stadtteil im Süden Melbournes. Hier wussten wir, dass wir ohne Probleme campen können. Außerdem brauchten wir erstmal etwas Zeit, um den Jetlag zu verarbeiten .

Obwohl wir die letzten 5 Monate nix anderes getan haben, außer zu reisen und uns ein bisschen was von der Welt anzusehen, sind wir nach wie vor nicht müde davon. Daher stand jetzt die große Runde um Australien auf dem Programm. Genauer gesagt, wollen wir von Melbourne nach Adelaide, dann weiter nach Perth, dann nach Exmouth, rüber nach Darwin, runter nach Alice Springs und dann wieder nach Cairns und schließlich bei Coffs Harbour (Blaubeersaison) ankommen. Das sind grob überschlagen 20.000 km, geplante Zeit 2,5 Monate. Das heißt im Klartext: fahren, fahren, fahren . Aber bevor es losging, mussten wir erstmal ein paar Vorbereitungen treffen. Moo wurde noch mal gründlich durchgecheckt mit dem Ergebnis, dass unser treues Gefährt von drinnen deutlich besser aussieht, als es von außen vermuten lässt. Tolles Auto ! Ansonsten wurde unser Heim noch mal gründlich geputzt und mit Essensvorräten für die nächsten Monate vollgestopft. Dann konnte es endlich losgehen.

Unser erstes Ziel war die Great Ocean Road, eine 250 km lange Küstenstraße, die zu den schönsten der Welt zählt. Leider war an unserem ersten Reisetag das Wetter eher bescheiden und so entschieden wir, uns erstmal ein Camp zu suchen und zu hoffen, dass Morgen besseres Wetter ist und siehe da der Wetterfrosch meinte es gut mir uns und hat die Sonne rausgeholt. So wirkt eine Küstenstraße gleich um einiges schöner . Zwar war es mit 18°C immer noch ziemlich kühl, aber immerhin ist hier ja auch grad Winter . Die Küstenstraße kann nicht nur mit schönen und skurrilen Kalksteinformationen aufwarten, sondern hat zudem eine enorm hohe Koalapopulation. Das bedeutet, die größten Chancen einen wilden Koala zu sehen, die gibt es hier. Also nichts wie rechts an Rand gefahren (hier links ) und mal gucken, ob wir welche erspähen können. Tatsächlich, wir konnten ohne große Mühen gleich 5 entdecken. Meistens schlafen die kleinen Freunde und haben immer nur mal die Augen aufgemacht, um nach dem Rechten zu schauen oder um sich ein Eukalyptusblatt in den Mund zu schieben. Zuckersüß!

Nach der Great Ocean Road ging es zum Grampians National Park, einer Bergkette die wie aus dem Nichts aus dem flachen Land auftaucht und wunderschöne Aussichtspunkte bietet. Hier sind wir von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt gefahren, haben eine kleine Wanderung gemacht und waren auch noch bei 2 Wasserfällen gucken. Danach ging es nix wie ab, denn da oben war es echt kalt und auf gar keinen Fall wollten wir dort oben campen, da hätte nicht mal unsere neu gekaufte Wolldecke geholfen. Nach den Grampians ging es ohne Umschweife nach South Australia. Wir wussten nicht genau ob wir Obst und Gemüse mit über die Grenze nehmen durften, daher haben wir vorsichtshalber noch mal angehalten und ein Mittagspäuschen eingelegt. Wir hätten uns keinen besseren Ort dafür aussuchen können, denn wir haben genau vor einen Gehege mit weißen Kängurus angehalten und konnten beobachten wie diese über die Wiese gehüft sind oder einfach im Schatten abgehangen haben.

In den Adelaide Hills haben wir einen Ort mit deutschen Wurzeln besucht. Hahnendorf ist bekannt für seine alten Steinhäuser, die damals von deutschen Siedlern gebaut wurden und hier Wein angebaut haben. Heutzutage geht es hier ziemlich touristisch zu und das deutsche Erbe wird ordentlich vermarktet. Wir haben uns gefreut ein paar deutsche Wörter zu hören und zu lesen, haben ein Foto vom Hofbräuhaus gemacht und sind weiter gezogen.

Adelaide war seit Tagen die erste größere Stadt, die wir zu Gesicht bekommen haben, entsprechend groß waren unsere Erwartungen an die Hauptstadt South Australias. Adelaide wurde auf dem Reißbrett geplant und ist wie eine Acht angelegt. Rings um die Innenstadt befindet sich ein grüner Gürtel, der die Innenstadt von den Vororten abtrennt. Daher ist die Größe die City vorherbestimmt und die fällt tatsächlich ziemlich klein aus. Man ist in zwei Minuten mit dem Auto durchgefahren. Kein Witz! Es ist zwar eine 1 Millionen Einwohnerstadt, wirkt aber eher wie eine Kleinstadt und bietet nur wenige Besonderheiten. Es gibt ein paar schöne Kolonialzeitbauten, aber das war es dann auch schon. Wir haben hier das Museum von South Australia besucht (war gar nicht so schlecht) und unsere Vorräte aufgestockt und dann sind wir auch schon weitergedüst.

Als Nächstes Stand mal wieder eine Weinverkostung auf dem Programm und zwar im berühmten Barossa Valley, dem größten Weinanbaugebiet Australiens. Interessant ist, dass viele Weingüter deutsche Wurzeln haben und die Reben von Deutschland mitgebracht wurden. Heutzutage findet man aber natürlich alle möglichen Nationalitäten, wie französische, italienische, portugiesische und viele weitere Reben. Wir hatten uns drei Weingüter ausgeguckt, die neben dem Wein auch noch etwas Besonderes zu bieten hatten z.B. dass sie eine Geschichte zu bieten haben, eine gute Lage als Aussichtspunkt haben, oder dass das Gebäude architektonisch etwas Besonderes bietet. Denn auch wenn wir gern mal ein Schlückchen Wein trinken, haben wir eigentlich keine Ahnung davon .

Die nächste Woche haben wir eigentlich nur mit Fahren verbracht, denn der Weg nach Western Australia stand uns nun bevor und der ist weit… ca. 2000 km von Adelaide nach Esperance (unserem nächsten Ziel in WA). Auf dem Weg dahin nix als Highway, einsame Roadhäuser und viel von Nichts . Wir haben versucht, das Beste daraus zu machen, so haben wir nach all möglichem Getier Ausschau gehalten. Am Wegesrand standen immer Schilder, dass man vor Emus, Kamelen und Kängurus aufpassen muss und so haben wir fleißig nach links und rechts geguckt. Kängurus haben wir nicht gesehen, zumindest keine Lebendigen L, aber dafür Emus, riesige Raubvögel, einen einsamen Dingo und sogar ein paar wilde Kamele. Ihr fragt euch wahrscheinlich was Kamele in Australien zu suchen haben, aber das ist ganz einfach erklärt. Die ersten Entdecker, die durch das Land gezogen sind, um es zu erforschen, haben Kamele verwendet, da das Klima hier gerade im Inland vergleichbar mit dem in der Wüste ist. Da allerdings die guten Entdecker nicht ganz helle in der Birne waren, wussten sie nicht, dass Kamele weglaufen, wenn man sie nicht anbindet und so sind wilde Kamele ins Land gekommen und streunen nun herum. Ein Highlight haben wir doch auf der ganzen Strecke gefunden: Wale gucken beim Head of the Bright. Hier ist nämlich die Kinderstube der Glattwale zu finden. Diese Riesen kann man hier von einer Aussichtsplattform in etwa 100 m Entfernung beim Plantschen zuschauen. Ein wirklich tolles Erlebnis. Eine Walkuh hatte sogar ein kleines (5 m) Kalb, was immer versucht hat auf seine Mutter zu klettern. Wir haben auch ein Video gemacht, schaut mal rein!

Nachdem wir 5 Tage nur im Auto saßen ohne irgendwo anzukommen, hatten wir ziemlich die Schnauze voll davon . Daher waren wir froh in Esperance wieder in der Zivilisation angekommen zu sein. Belohnt haben wir uns mit einem Besuch im Cape Le Grand National Park, der atemberaubende weiße Sandstrände zu bieten hat. Hier haben wir unser Camp aufgeschlagen und den Sonnenuntergang genossen. Am nächsten Tag wurde erstmal ausgiebig am Strand gefrühstückt, etwas abgehangen und eine Wanderung auf einen ziemlich steilen Gipfel unternommen.

Als Nächstes ging es in den Fritzgerald River National Park. Hier konnten wir noch mal Wale beobachten und am weißen Sandstrand sitzen. Es war unglaublich wie nah die Wale an dem Strand waren, wir hätten hin schwimmen können. Das war uns aber etwas zu gefährlich . So saßen wir mit unseren Campingstühlen am Strand und haben den Walen mit ihren Kälbern beim Planschen zugesehen. Außerdem konnten wir beobachten, wie eine Walkuh ihr Kalb stillt. Dazu dreht sie sich auf den Rücken und schießt die Milch mit einem gewaltigen Strahl dem Kalb direkt in den Mund. Echt ein unglaubliches Schauspiel. Habt ihr euch schon mal gefragt wie Wale ihre Kälber stillen? Echt Wahnsinn!

Danach ging es weiter nach Albany. Auf dem Weg dahin haben wir aber noch mal unser Camp an einen einsamen Strand aufgeschlagen, wo wir lediglich 3 Fischer getroffen haben. Hier wurden wir Zeugen des nächsten Naturschauspiels, ca. 100 Delfine surften gerade die Wellen ab. Sie haben anscheinend gejagt – vielleicht hatten sie aber auch einfach nur Spaß . Wir haben ein tolles Video davon. Klickt mal rein!

Als Nächstes warteten die riesigen Karriwälder Western Australias auf uns und der berühmte Tree Top Walk. Es war ziemlich schräg von der kargen Küstenvegetation in die dichten und dunklen Wälder zu fahren. Der Tree Top Walk ist ein Rundweg zwischen den Baumwipfeln, der bis zu 50 m hohen Bäumen. Dazu wurde extra eine schwebende Brücke konstruiert, die sanft mit dem Wind schwingt, um das Gefühl des Schwebens in 50 m Höhe in den Baumkronen zu verstärken. Da kann einem schon etwas mulmig werden. Unten wieder angekommen, haben wir noch einen kleinen Wanderweg mitgenommen, auf dem wir einiges über die Flora und Fauna erfahren haben. Außerdem haben wir erfahren, dass uns gestern auf dem Campplatz ein sogenanntes Quokka besucht hat (eine Mischung aus Chinchilla und Springmaus), das durch den Geruch von unseren gekochten Kartoffeln fast durchgedreht war .

Nächstes Ziel war die südwestliche Spitze Australiens. Hier wollten wir uns einen Leuchtturm anschauen und nach Walen Ausschau halten. Aber leider hat uns der horrende Eintrittspreis des Leuchtturms abgeschreckt und Wale waren auch keine zu sehen. Also haben wir nur ein Foto geschossen und sind weiter nach Margaret River. Margaret River ist bei Surfern für seine guten Wellen und bei Feinschmeckern für seine Weine bekannt. Wir haben einen Blick in eine Fudgemacherei (Fudge ist ein Mix aus Karamell und Schokolade) geworfen, ein paar Stückchen probiert und uns dann doch lieber für ein Eis entschieden. Eins steht fest für Fudge ist Margaret River nicht berühmt .

Dunsborough, Busselton und Bunbury sind alle drei hübsche Urlaubsorte, in denen man gemütlich flanieren, am Strand liegen oder surfen kann, sonst aber nix weiter zu tun oder zu sehen ist. Also ging es weiter nach Fremantle. Auf dem Weg dahin haben wir aber noch mal Halt im Yalgorup National Park gemacht, um den Thromboliten Danke zu sagen. Denn diese Kollegen sind verantwortlich dafür, dass es Sauerstoff gibt und damit verantwortlich für die Entwicklung des Lebens. Hammer, oder!? Im Prinzip glaubt man nur auf ein paar Steine im Wasser zu schauen, aber in Wirklichkeit sind es kleine Organismen, die im hochkonzentrierten Salzwasser leben und Stück für Stück wachsen und dabei Sauerstoff produzieren. Die abgestorbenen Zellen versteinern darunter. Diese Organismen sind wahrscheinlich für die Entstehung unser Atmosphäre verantwortlich und damit für die Entstehung allen Lebens. Und wir standen andächtig davor und dachten nur „Wahnsinn“!

Fremantle liegt gerade mal 20 km südlich von Perth und ist für seine historische und alternative Atmosphäre bekannt. In der Tat findet man hier ein paar hübsche alte Gebäude und eine schöne Fußgängerzone. Außerdem gibt es einen riesigen Walfängertunnel, der in eine Sandsteinwand gehauen wurde, um nicht wie man vermuten könnte, Wale zu transportieren, sondern um die Schiffladungen schneller vom Hafen in die Stadt zu bekommen . Dazu haben wir das Maritime Museum besucht, in dem unter anderem auch ein U-Boot der australischen Marine ausgestellt ist.

Am nächsten Tag ging es auf nach Perth, der Hauptstadt Western Australias. Hier haben wir aus unserem Reiseführer erfahren, dass es kostenlose Busse gibt, also haben wir ein schönes Plätzchen für Moo gesucht und sind in den Bus gesprungen. Erster Stopp war das Goldmuseum. Australien wurde nämlich ab 1850 vom Goldfieber gepackt. Hier wurden mit die größten Goldklumpen der Welt gefunden. Das war für viele der Hauptgrund nach Australien auszuwandern und sein Glück auf den Goldfeldern zusuchen. Die Bevölkerungszahl explodierte förmlich. Das Museum stellt allerlei Goldmünzen und Goldbarren aus, aber der interessante Part war, dass man live sehen konnte wie ein Goldbarren gegossen wurde. Das sieht unglaublich aus. Leider durfte man den Goldbarren nicht mit nach Hause nehmen, der wurde nämlich wieder eingeschmolzen für die nächste Show . Anschließend sind wir zum Kings Park gefahren, einer riesigen grünen Oase mitten in der Stadt. Hier hatte man einen super Blick auf Perth und den Swan River. Als wir gerade in der Schlange an einer Imbissbude standen, entdeckten wir plötzlich ein paar bekannte Gesichter. Lisa und Jeff, ein deutsches Pärchen, mit denen wir damals zusammen Erdbeeren und Brokkoli gepflückt haben, saßen an einem Tisch und führten grad Interviews, um neue Mitfahrer zu suchen. Unglaublich, da läuft man durch einen Park einer Millionenstadt und begegnet 2 Leuten, die man das letzte Mal vor über einen Jahr gesehen hat. Australien ist schon verrückt. Den restlichen Tag haben wir dann mit quatschen und durch den Park laufen verbracht. In dem Jahr ist schließlich viel passiert und wir hatten uns viel zu erzählen. Kurz vor dem Dunkelwerden sind wir noch mal in die Stadt und haben die Winkelgasse besucht . Nee, die heißt in Wirklichkeit London Court, könnte aber genauso als Schauplatz für Harry Potter dienen. Nach einem langen Tag sind wir müde ins Bett gefallen und haben uns schon auf die nächsten Tage gefreut. Wahrscheinlich werden wir auch Lisa und Jeff noch ein paar Mal auf unserem Weg treffen, denn die Zwei planen genau die gleiche Runde wie wir. Aber mehr dazu im nächsten Blog!

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