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  • Wir wollen einmal um die Welt fliegen und wenn ihr wollt, könnt ihr gerne mitkommen :-).
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10. Februar 2013 7 10 /02 /Februar /2013 02:43

Nachdem wir Moo sicher in Melbourne untergestellt hatten, ging es gleich ab zum Flughafen und ehe wir uns versahen, sind wir in Mittelerde gelandet. Kein Scherz, so wurde uns Neuseeland vom Flugpersonal vorgestellt. Als Einstimmung gab es zu Beginn des Fluges keines dieser langweiligen Sicherheitsvideos, sondern eine aufgemotzte Version im Herr der Ringe Format mit Hobbits, Elben, Zwergen, Orks und natürlich Peter Jackson. Das war wirklich das beste Sicherheitsvideo was wir je gesehen haben! Gibt’s bestimmt auf youtube.

Unsere Reise sollte in Christchurch losgehen. Wir wussten ja, dass es 2010 und 2011 ganz schwere Erdbeben gegeben hat, aber uns war das Ausmaß nicht im Geringsten klar. Auf den ersten Blick bekommt man auch nicht mit, dass etwas nicht stimmt. Erst als man krampfhaft versucht ins Stadtzentrum zu gelangen, muss man feststellen, dass es gar kein Stadtzentrum mehr gibt!! Die gesamte Innenstadt ist abgesperrt. Niemand kommt rein oder raus, außer ein paar Bauarbeitern. Fast alle Gebäude sind beschädigt und es herrscht Einsturzgefahr. Man könnte dort glatt einen Resident Evil Film drehen. Darauf waren wir nicht wirklich vorbereitet, denn eigentlich hatten wir uns nen Plan gemacht, was wir uns in der Stadt alles anschauen wollten, aber leider gibt es davon nicht mehr allzu viel. Außer dem Canterbury Museum, was wirklich super interessant war und z.B. die ausgestorbenen Moas zeigte. Das ist ein riesiger flugunfähiger Vogel, den die Ureinwohner gejagt und leider ausgerottet haben. Beeindruckt waren wir von der Willenskraft der Neuseeländer. Die verzweifeln nämlich nicht einfach nach so einer Katastrophe sondern gehen frisch ans Werk und bauen ihre Stadt einfach wieder auf, auch wenn es eine Weile dauern wird. Als Zeichen wurde ein Einkaufszentrum direkt neben der eingefallen Innenstadt errichtet, das komplett aus Baucontainern besteht. In den bunten Containern haben sich Geschäfte aller Art niedergelassen und bringen etwas Heiterkeit in die triste Stadt. An den Schaufenstern der Container hingen überall Flyer mit dem Spruch „Tomorrow is Today“ (Morgen ist Heute).

Nachdem es in Christchurch  nicht mehr sehr viel anzusehen gab, sind wir mit unserem gemieteten Camper (der im übrigen Moon heißt ) los gezogen und haben die Natur erkundschaftet. Die Ostküste der Südsinsel ist komplett kultiviert, das heißt es gibt nur noch Weideflächen für Kühe oder Schafe. Echt schade, denn an manchen Stellen ist zu erkennen, wie die Natur eigentlich aussehen müsste und normalerweise würden überall große tolle Wälder stehen. Trotzdem haben wir ein paare schöne Stellen zum Wandern gefunden, um uns mit der Natur hier vertraut zu machen. Das schöne ist, dass es in Neuseeland überhaupt keine giftigen Tiere wie Schlagen oder ähnliches gibt. Es gibt auch keine Dingos oder sonstige gefräßige Monster vor denen Cindy Angst haben muss, deshalb können wir hier unbeschwert durch die Natur stapfen. Echt Klasse !

Wir haben ungewollt unseren Camper auf Herz und Nieren geprüft. Zuerst ist uns fast das Benzin ausgegangen, weil… ja doof gelaufen einfach. Es gibt halt nicht überall ne Tankstelle und leider sind unsere 2 Spritkanister in Australien. Wir konnten uns aber mit dem letzten Tropfen an eine Tankstelle in Geraldine retten und hatten danach keine Lust mehr weiter zu fahren. Also hieß es schnell einen geeigneten Campplatz finden. Zu allem Überfluss regnete es auch noch. Also sind wir ohne auszusteigen einfach schnell nach hinten in den Schlafsack gekrabbelt. Dummerweise funktioniert der Alarmton, der kommt, wenn man das Licht anlässt, nur wenn man die Fahrertür öffnet… So kam es dazu, dass wir am nächsten Tag keinen Saft mehr auf der Batterie hatten. Gott sei Dank hat ein Pärchen aus England neben uns gecampt und uns gerettet . Son Mist, nun stand es schon 4:0 gegen uns. Wir wurden schon 4 Mal gerettet (2 x im Sand festgefahren, 2 x Batterie leer) und bisher konnten wir noch niemanden retten, das ist echt ein schlechter Schnitt! Aber das sollte sich bald ändern!

Blöderweise ist bei der ganzen Batterie-Leernudel-Aktion der kleine elektrische Motor unserer Seitentür kaputt gegangen. Sie ging einfach nicht mehr auf, weder von Innen noch von Außen. Also ab zum Mechaniker, der konnte aber auch nicht viel machen. Oh man, wir haben das Auto innerhalb einer Woche zerstört. Kein gutes Zeichen. Armer Moon . Spacesphips (unser Vermieter) durfte uns nun ein neues Auto schicken, denn dauerhaft von vorne hereinzuklettern ist keine gute Lösung. Das neue Auto kam dann auch am nächsten Tag. Cosmo ist im Prinzip genau das gleiche Modell und hat genau die gleiche Ausstattung wie Moon. Hoffentlich hält er es länger mit uns aus!

Wir hatten uns für den gleichen Tag noch unser erstes richtiges Abendteuer in Neuseeland vorgenommen. Wir wollten eine Rafting Tour machen. Beim Rafting sitzt man in einem Schlauchboot, jeder ist mit einem Paddel bewaffnet und dann geht es einen Wildwasserfluss hinunter. Es gibt 6 Schwierigkeitsgrade, wobei 1 der leichteste ist und 6 ist nicht befahrbar. Unser Flüsschen war Schwierigkeitsgrad 4 und 5! Warum auch langsam anfangen . Die erste Hürde des Tages war den Wetsuit anzuziehen. Das Wasser ist eiskalt, weil der Fluss aus zwei Gletschern gespeist wird. Deswegen gab es noch ein Unterhemd und einen Fließpulli für die Frostbeulen. Danach ging es schon ab zum Fluss und rein ins Boot. Zuerst mussten wir aber alle Kommandos lernen, damit wir wissen was wir zu tun haben und wie wir richtig paddeln müssen. Das Wichtigste ist immer auf unsern Guide Gunny (Kanadier) zu hören und niemals in Panik auszubrechen. Nachdem wir wussten wie wir vorwärts, rückwärts und im Kreis paddeln, mussten wir nur noch lernen wie wir reagieren wenn jemand ins Wasser fällt oder wenn man selbst ins Wasser fällt. Das war echt nichts für schwache Nerven. Schaut euch die Bilder an. Es gibt zwei Leader vorne, nach denen sich alle anderen richten müssen beim Paddeln und einen hinten, der das Boot lenkt. Friedrich saß natürlich vorne und hat das Boot mit angeführt. Cindy saß in zweiter Reihe und musste ordentlich paddeln. Die ersten kleinen Strömungen haben wir auch super gemeistert, aber dann kam Schwierigkeitsgrad 5 und die Strömung hatte es in sich. Um ein Haar wären wir gekentert. Das Boot stand schon schräg und hang in der Luft, doch dann gab es eine ungewollte Gewichtsverlagerung. Zwei aus unserem Team sind über Bord gegangen und einer davon saß natürlich ganz vorn. Friedrich war auf einmal weg. Er war irgendwo im Fluss in der Strömung. Ein Glück, dass wir vorher alle Schwimmwesten bekommen hatten . Unser Team bestand plötzlich nur noch aus 4 Paddlern und unserem Guide und wir mussten trotzdem durch die Strömung kommen. Einmal drin, kann man nämlich nicht so einfach stoppen. Als wir endlich raus waren, haben wir uns am Rand positioniert. Gunny mit einem Rettungsseil und Cindy mit einem Paddel, um die Gekenterten aus dem Fluss zu ziehen. Für Cindy waren das 5 schrecklich lange Minuten, wo sie um Friedrich bangen musste und wo sie unseren Abenteuersinn schon verflucht hatte. Doch zum Glück kamen unsere 2 Verunglückten am Ufer entlanggelaufen mit einem breiten Grinsen im Gesicht! Die Zwei konnten sich nämlich selbst zum Ufer retten und sind ziemlich schnell aus der etwas heiklen Situation wieder rausgekommen. Ein Glück!!! Aber der Tag war ja noch lange nicht vorbei, wir mussten noch einige Strömungen mit dem höchsten Schwierigkeitsgrad bewältigen. Schaut euch einfach die Bilder an. Die sprechen für sich . Zum Abschied durften wir alle noch von einer Klippe springen für den Fall, dass das Rafting noch nicht spannend genug war .

Vollkommen erledigt aber super stolz sind wir am Abend zum Lake Tekapo gefahren. Denn von hier soll man die beste Sicht zum Sternegucken haben. Und wir wurden auch nicht enttäuscht. Vorher mussten wir allerdings noch schnell zwei Chinesen aus dem Straßengraben ziehen . Die hatten nämlich irgendwie ihr Auto beim Umdrehen versenkt, so dass die ganze Schnauze im Graben steckte und das Heck rausguckte. Zum Glück mussten wir uns nur ein Seil aus der Stadt besorgen (was um 22 Uhr gar nicht so einfach war) und wir konnten die beiden mit unserem Camper rausziehen. Echt unglaublich, in Australien haben wir das übelste Gerät mit Allrad und mit all möglichem Werkzeug stehen und dort konnten wir bisher noch niemanden befreien und in Neuseeland ziehen wir ein Auto mit unserem Spaceships Camper heraus. Naja, jetzt steht es auf jeden Fall 4:1!! Wir arbeiten uns also wieder in die richtige Richtung . Außerdem haben wir jetzt einen kostenlosen Reiseführer in Shanghai . Auch nicht schlecht.

So viel erst mal zu unserer ersten Woche in Neuseeland. Mal schauen was wir noch so erleben .

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